Hintergrund
Wasser ist Leben und der Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung. Internationale Studien zeigen, dass bereits eine Vielzahl von Regionen weltweit von Wasserstress betroffen sind. In verschiedenen Regionen Deutschlands, vor Allem in Bayern und Mitteldeutschland, ist bereits seit zwei Jahrzehnten ein Absenken des Grundwasserspiegels erkennbar. Selbst der nasse März diesen Jahres konnte die Dürre der letzten vier Jahre nicht ausgleichen. Es ist ein Austrocknen der Böden, ein Absenken der Flusspegel und ein Rückgang des Grundwasserstandes deutlich bemerkbar.
Die gute Wasserqualität des Grundwassers hängt von einem intakten Ökosystem und dessen Reinigungsfunktion ab. Leider wird der Zustand der Grundwassersysteme in Deutschland durch zunehmende Nutzungskonkurrenzen und -konflikte beeinträchtigt.
Beispielsweise bedrohen Schadstoffeinträge und Übernutzung die Qualität des Grundwassers und damit auch die Gesundheit von Mensch und Natur. Ziel der Fördermaßnahme ist es daher, die nachhaltige Grundwasserbewirtschaftung in Deutschland zu sichern.Vor diesem Hintergrund hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Fördermaßnahme „Nachhaltige Grundwasserbewirtschaftung“ (LURCH) auf den Weg gebracht.
Ziele
Die Fördermaßnahme LURCH lässt sich in drei übergeordnete Themenfelder untergliedern. Dazu gehören:
- Quantitative Herausforderungen, zum Erhalten eines integrierten Systemverständnisses der Grundwasserleiter unter Einbeziehung aller beeinflussenden natürlichen Schnittstellen (Oberflächengewässer, Grundwasserneubildung, saline Wässer, …) und aller Akteure/Funktionen (Trinkwasserversorgung, Land- und Forstwirtschaft, Industrie, Wärme-/Kältespeicher, Ökosystemfunktionen)
- Qualitative Herausforderungen, z.B. stofflich (Nitrat, aktuelle Schadstoffe, Spurenstoffe, Krankheitserreger, künftige regulatorische Qualitätsparameter), analytisch (z. B. Non- Target Analytik, Indikatoren), technologisch (z.B. in-situ Behandlung, Überwachung)
- Herausforderungen der nachhaltigen Bewirtschaftung, multidimensionale und integrierte Bewirtschaftungsstrategien (z.B. Grundwasseranreicherung), wirtschaftliche Anforderungen (z.B. Investitions-/Betriebskosten) und Digitalisierungsmaßnahmen
Das Augenmerk des Vernetzungs- und Transfervorhabens liegt auf der Unterstützung der erfolgreichen Entwicklung, Demonstration und Umsetzung von anwendungsorientierten Lösungen in den Verbundprojekten.
Die Projekte verfolgen integrierte Ansätze, die sich am Bedarf der Praxis orientieren und eine hohe Beteiligung von Unternehmen, Verbänden und Behörden aufweisen. Der Praxistransfer wird durch eine Multi-Kanal-Strategie erreicht, die eine Einbindung von Stakeholdern aus Wirtschaft, Wasserbehörden und anderen Einrichtungen der Kommunen und Länder ermöglicht, und durch Fachveranstaltungen, Netzwerke, Ergebnismaterialien und Weiterbildungsmaßnahmen umgesetzt wird.