Junge Forscher:innen diskutieren zum Thema Grundwasser
Am 8. Und 9. Mai 2025 fand die erste LURCH Summer School statt. Ziel der Summer School war, die jungen Forscher:innen der BMBF-Fördermaßnahme LURCH zu vernetzen. Die Summer School bot ihnen außerdem die Möglichkeit, sich über ihre spannende Forschung im Plenum auszutauschen sowie über Probleme und Lösungen im nachhaltigen Grundwassermanagement zu diskutieren.
Nachdem Florian Einsiedel (TU München) und Sarah Fieger (DECHEMA e.V.) die Veranstaltung eröffnet hatten, begann die erste Session „Groundwater Qualtity: PFAS and Denitrification“. PFAS, die auch als „Ewigkeits Chemikalien“ bekannt sind und gesundheits- sowie umweltschädliche Eigenschaften aufweisen, werden derzeit in der öffentlichen Debatte vermehrt diskutiert. Besonders interessant sind die ersten Funde in den untersuchten Umweltproben: Die gefundenen PFAS-Konzentrationen überschreiten bereits jetzt die von der EU und den USA angegebene zulässige Höchstkonzentration. Unsere jungen Forscher:innen arbeiten daher an Möglichkeiten, PFAS aus den Umweltproben zu entfernen und diese zu immobilisieren, um dadurch deren weitere Verbreitung zu verhindern. Um die Nitratbelastung im Grundwasser zu verringern, wird in einem der Projekte außerdem an mikrobiellen Gemeinschaften gearbeitet, die eine Denitrifikation verursachen und somit das Nitrat entfernen.
Die zweite Session „Groundwater Quantity“ des ersten Tages wurde von Thomas Baumann (TU München) mit einem Keynote-Vortrag zum Thema „Co-management of floods and droughts - an adaptation strategy for climate change?“ eröffnet. Es folgten Vorträge zu den Interaktionen von Oberflächengewässern mit Grundwasser sowie zu Klimamodellen zur zukünftigen Situation von Wasserressourcen.
Auch die Kultur kam nicht zu kurz: Unsere Teilnehmenden konnten an einer Plättenfahrt mit anschließender Begehung der „längsten Burg der Welt“ teilnehmen.
Der erste Tag wurde mit einer lebhaften Postersession beendet.
Tag zwei startete mit dem Keynote-Vortrag „Hydrogeologic field testing in research – legal area of conflict” von Matthias Alte (Base Technologies GmbH), der Einblicke in die rechtliche Grundlage und korrekte Vorgehensweise und Abwicklung der Genehmigungen für Projekte gab. Es folgte die Session „Sustainable Groundwater Manegement: Stable Isotopes for hydrogeological analyses“. Während dieser Session wurde verdeutlicht, vor welchen Herausforderungen die Wissenschaft derzeit steht. So sind beispielsweise viele der benötigten Daten nicht zugänglich oder liegen in einem nicht standardisierten Format vor, was die Datenvergleichbarkeit erschwert und die Bearbeitung von Fragestellungen verlangsamt.
In der letzten Session „Sustainable Groundwater Management: Groundwater Ecology“ lag der Fokus zum einen auf den Auswirkungen der anthropogenen Einflüsse auf die Grundwasserfauna. Zum anderen wurde diskutiert, wie diese Erkenntnisse in die städtische Raumplanung für eine nachhaltige Zukunft eingebunden werden können. Derzeit ist keine Datenlage verfügbar, wie sich eine gestörte Grundwasserfauna auf das Grundwasserökosystem auswirken wird. Das macht die Forschung zu diesem Thema noch interessanter und wichtiger.
Wir bedanken uns herzlich bei allen Vortragenden und den Keynote-Speakern für ihre hervorragenden Präsentationen und bei allen Teilnehmer:innen für die spannenden fachlichen Diskussionen!
Keynote - Hydrogeologic field testing in research - (legal) area conflict
Field Application of Activated Carbon for PFAS Immobilisationin Agricultural Soil
What data is needed to build an isoscape for a country?
Natural and anthropogenic impacts on urban groundwater fauna
Integrating Groundwater Ecology into Urban Spatial Planning
Assessing the Future State of Groundwater Resources on a Regional Scale
Galerie
Bilder @LURCHPlus und @Thomas Baumann