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gwTriade

Ökologisches und ökotoxikologisches Grundwasserqualitätsmonitoring auf Basis eines integrativen Triade-Ansatzes

 

Kurzbeschreibung

36 % aller Grundwässer verfehlen einen guten chemischen Zustand. Gründe hierfür sind punktuelle Belastungen durch z. B. Abwassereintragung sowie Stoffeintrag aus diffusen Quellen wie Verkehr und Landwirtschaft. Zu diesen vorwiegend anthropogenen Spurenstoffen zählen unter anderem Pharmaka und perfluorierte Stoffe (PFAS). Durch die spezifischen Gegebenheiten des Grundwassers, die tiefen Temperaturen, geringem biologischen und photolytischen Abbau sind Fremdstoffe im Grundwasser persistenter als im Oberflächenwasser.

In der aktuellen Praxis wird Grundwasser lediglich als Ressource behandelt, nicht jedoch hinsichtlich des ökologischen Zustandes bewertet und entsprechend geschützt. Zudem beschränkt sich die Erfassung des chemischen Zustands auf wenige Schadstoffgruppen, die nicht die tatsächliche Spurenstoffbelastung des Grundwassers widerspiegeln.

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Angesichts der Relevanz von sauberem Grundwasser für Umwelt und Mensch muss dieses Ungleichgewicht in Forschung und Praxis ausgeglichen werden, um das Ökosystem Grundwasser in Zukunft ausreichend schützen zu können und weiterhin eine sichere Trinkwasserversorgung zu gewährleisten. Dafür bedarf es eines umfassenden Monitorings der Grundwasserqualität mittels eines integrierten Ansatzes, der chemische Analyse mit einer ökotoxikologischen Analyse des Grundwassers verbindet und um die gleichzeitige Erfassung des Zustandes der Lebensgemeinschaften ergänzt.  Zudem erfordert das Spannungsfeld zwischen der Notwendigkeit eines ökologisch begründeten Grundwasserschutzes und den sich verschärfenden Nutzungskonflikten um Grundwasser den Einbezug gesellschaftlicher Zielvorstellungen bei der Grundwasserbewertung und die Analyse von  Konfliktkonstellationen.

Ziele

In gwTriade wird ein integriertes Bewertungskonzept spezifisch für Grundwassersysteme entwickelt und angewandt. Das Bewertungskonzept basiert auf einem Triadeansatz, welcher standardisierte ökotoxikologische Biotestverfahren, chemische Analytik und die Erfassung der Faunadiversität kombiniert. Das Triadekonzept basiert dabei auf der Erkenntnis, dass weder chemische Analytik, Biotests noch Untersuchungen der Biozönose allein ausreichen, um den ökologischen Zustand umfassend zu bewerten. Vielmehr ist eine Kombination aller drei Säulen für eine Bewertung notwendig. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen aus solchen integrativen Triadekonzepten aus dem Bereich der Sediment- und Oberflächenwasserbewertung wird auch die gesellschaftliche Dimension in die naturwissenschaftlich-technischen Ergebnisse des Verbundprojektes integriert. Mit der sozial-ökologischen Bewertung, die die Analyse der Praxisbedarfe, den Dialog mit Praktikern, den Einbezug unterschiedlicher Zielvorstellungen bei der Grundwasserbewertung und die Analyse von Konfliktkonstellationen umfasst, können Mechanismen und Lösungsansätze zur Konfliktbewältigung abgeleitet sowie die im Projekt erarbeiteten Bewertungskriterien in Bezug auf gesellschaftliche Zielvorstellungen geprüft und priorisiert werden. Die Ergebnisse der holistischen Grundwasserbewertung dienen der Erarbeitung einer zielgruppenspezifischen Handlungsempfehlung, die potenziellen Anwendern (z.B. DVGW, Naturschutzbehörden) zur Verfügung gestellt werden soll.

Übersicht der Projektstruktur. Quelle: gwTriade
Poster und Präsentation der Auftaktveranstaltung
 
Präsentation  
Poster 1 (Projektvorstellung)  
Poster 2 (Probenahmestellen)  
Poster 3 (Effekt-basierte Methoden)  

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