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Hintergrund
Ein nachhaltiges Grundwassermanagement bedarf sowohl solider naturwissenschaftlicher als auch sozialwissenschaftlicher Forschung. Das Querschnittsthema „Sozialwissenschaftliche Fragestellungen in der Grundwasserforschung“ hat daher das Ziel, eine Austauschplattform für die sozialwissenschaftliche Expertise innerhalb der LURCH-Fördermaßnahme zu sein sowie die sozialwissenschaftliche Grundwasserforschung zu stärken und zu vernetzen.
Folgende Fragen sind dabei leitend:
(1) Welchen Beitrag kann sozialwissenschaftliche Forschung im Kontext von nachhaltigem Grundwassermanagement leisten?
(2) Wie lässt sich sozialwissenschaftliche und naturwissenschaftliche Grundwasserforschung zusammenführen?
(3) Was sind Herausforderungen für die sozialwissenschaftliche Grundwasserforschung?
Vergangene Aktivitäten
Erstes LURCH internes Treffen am 11.04.2024
Beim ersten Treffen am 11. April 2024 zum Thema Sozialwissenschaftliche Fragestellungen in der Grundwasserforschung nahmen die Projekte gwTriade, StressRes, WaRM, CHARMANT und IsoGW teil. Jeder Projektvertreter erläuterte die jeweiligen sozialwissenschaftlichen Arbeitsteile. Es wurden viele gemeinsame Themenbereiche gefunden, die in den folgenden Kolloquien weiter vertieft werden sollen.
Erstes offenes Kolloquium am 12. Juli 2024, 10 bis 12 Uhr
Im letzten Kolloquium ging es um Digitalisierung des Grundwassermanagements (StressRes, Vortrag von Tanya Baycheva-Merger (Professur für Forst- und Umweltpolitik Freiburg)) und um die Gestaltung von grenzüberschreitenden Grundwasserströmen (regulate). Die Forschungsgruppe regulate untersucht Grundwasser in grenzüberschreitenden Zusammenhängen über hydrologische Einheiten, Infrastrukturen und Verwaltungssysteme hinweg. Sie stellt Beispiele aus uihrer Forschung in Deutschland, Kroatien und Spanien vor, in denen Wissensformen, Interessen und materielle Veränderungen auf der Suche nach einer zukunftsfähigen Entwicklung ausgehandelt werden.
Workshop auf dem LURCH Statusseminar am 17.09.2024
Der Workshop mit 45 Teilnehmenden identifizierte folgende zentrale Diskussionspunkte: Forschungsergebnisse zum Grundwasser müssen verständlich aufbereitet werden, idealerweise begleitet von Kommunikationsforschung. Um Nutzungskonflikte vorzubeugen, sollte eine Sensibilisierung, besonders über Familien und Kinder, erfolgen. Regionale Wasserkonzepte können landwirtschaftliche Nutzungskonflikte entschärfen. Außerdem ist die wirtschaftliche Bedeutung des Grundwassers, einschließlich seiner Auswirkung auf die mentale Gesundheit, stärker zu berücksichtigen.
Zweites offenes Kolloquium am 07.11.2024
Beim dritten Kolloquium „Sozialwissenschaftliche Aspekte in der Grundwasserforschung“ diskutierten etwa 30 Teilnehmende am 7.11. 2024, wie die knappe Ressource Grundwasser gerecht verteilt werden kann. Dr. Cornelia Frings von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz stellte die Notwendigkeit politischer und institutioneller Reformen dar und betonte verschiedene Gerechtigkeitsprinzipien, die eine faire Wasserverteilung ermöglichen sollen. Rodrigo Sánchez González vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI präsentierte Modellierungsansätze für eine nachhaltige Grundwasserbewirtschaftung in der Region Frankfurt/Rhein-Main. In der Diskussion kamen Fragen zur Priorisierung von Wassernutzungen, der Anpassung von Governance-Strukturen und zur Rolle der Landwirtschaft auf. Insgesamt verdeutlichte das Kolloquium, wie komplex die gerechte Grundwasserverteilung ist und dass unterschiedliche Ansätze erforderlich sind, um auf die regionale Knappheit und vielfältige Bedürfnisse einzugehen.